Vielleicht kennst du das auch: Du wachst morgens auf und dir ist direkt übel. Plötzlich kannst du bestimmte Nahrungsmittel oder sogar deinen Lieblingsduft nicht mehr riechen.
Diese sogenannte Morgenübelkeit ist ein weit verbreitetes, oft sehr herausforderndes Symptom in der Frühschwangerschaft. Sie äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen und ein generelles Unwohlsein – und kann den Alltag ziemlich durcheinanderwirbeln.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, warum diese Übelkeit entsteht und vor allem, was dir ganz helfen kann, besser damit umzugehen. Du bist nicht allein damit, und es gibt Wege, dir das Leben etwas leichter zu machen.
Ursachen für die Morgenübelkeit in der Schwangerschaft
Eigentlich ist „Morgenübelkeit“ ein irreführender Begriff. Die Beschwerden können zu jeder Tageszeit auftreten – und manchmal sogar nachts.
Etwa zwei Drittel aller Schwangeren sind im ersten Trimester betroffen. Bei den meisten bessert es sich rund um die 15. Schwangerschaftswoche. Aber: Manche Frauen begleitet die Übelkeit auch länger.
Das sind die häufigsten Gründe:
1. Hormonelle Umstellung:
Vor allem die Schwangerschaftshormone HCG und Östrogen steigen in den ersten Wochen stark an – was den Körper ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen kann.
2. Gesteigerte Geruchsempfindlichkeit:
Düfte, die du vorher mochtest, können plötzlich Übelkeit auslösen. Auch der vertraute Geruch deines Partners oder von gekochtem Essen kann schwer zu ertragen sein.
3. Verlangsamte Verdauung:
Die Hormonumstellung und die wachsende Gebärmutter verlangsamen die Magenentleerung. Das kann Völlegefühl, Sodbrennen und Übelkeit verstärken.
4. Stress und Erschöpfung:
Körperliche und emotionale Veränderungen kosten Energie. Müdigkeit, Sorgen oder Überforderung wirken sich oft direkt auf dein Wohlbefinden aus – und können die Übelkeit verstärken.

Was dir jetzt gut tun kann – 6 praktische Tipps
Du musst das nicht einfach aushalten. Es gibt bewährte Strategien, die dir helfen können, wieder mehr Leichtigkeit in deinen Tag zu bringen.
1. Starte sanft in den Tag:
Stell dir abends eine kleine Mahlzeit und eine Thermoskanne Tee ans Bett. Noch vor dem Aufstehen kannst du versuchen ein paar Bissen Zwieback oder ein Stück Brot zu essen. Das stabilisiert den Kreislauf und den Blutzucker.
Tee-Tipp: Pfefferminze, Kamille oder Ingwer – schau, was dir guttut.
Achtung bei Ingwer: Maximal 1–2 Tassen täglich und im letzten Trimester lieber meiden – er kann wehenfördernd wirken.
2. Mehrere kleine Mahlzeiten:
Drei große Mahlzeiten sind oft zu viel. Verteile lieber mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag. Das hilft, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und die Übelkeit zu lindern.
3. Ausreichend trinken:
Auch wenn dir nicht nach Trinken ist – versuch es immer wieder in kleinen Schlucken. Wasser, Kräutertee oder klare Brühe tun gut. Zu wenig Flüssigkeit kann die Übelkeit verstärken.
4. Ingwer clever einsetzen:
Ob als Tee oder Bonbon – Ingwer ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Übelkeit.
Aber auch hier gilt: Weniger ist mehr. Im letzten Drittel der Schwangerschaft solltest du ihn meiden.
5. Öfter Pause machen:
Du darfst dir Ruhe gönnen. Regelmäßige Auszeiten, bewusste Atemübungen, eine kurze Meditation oder sanftes Schwangerschaftsyoga helfen, Stress zu reduzieren und kann auch der Übelkeit entgegenwirken.
6. Akupressur & Akupunktur:
Ein kleiner Druckpunkt am Handgelenk kann Großes bewirken. Auch spezielle Armbänder – sogenannte Sea-Bands – können dir helfen. Vielleicht bietet auch deine Hebamme Akupunktur an, viele Frauen empfinden das als sehr wohltuend.
Mein Fazit für dich
Schwangerschaftsübelkeit kann dich wirklich fordern, körperlich wie emotional. Umso wichtiger ist es, gut für dich selbst zu sorgen.
Versteh die Signale deines Körpers. Probiere aus, was dir guttut. Und wenn du das Gefühl hast, dass es zu viel wird oder die Übelkeit nicht besser wird: Hole dir bitte Unterstützung bei deiner Hebamme oder deinem Arzt.
Du musst da nicht alleine durch.
Welche Erfahrungen hast du mit Schwangerschaftsübelkeit gemacht? Was hilft dir besonders gut?
Wichtiger Hinweis:
Sollten Übelkeit und Erbrechen nicht besser werden oder sich verschlechtern, nimm unbedingt Kontakt zu deinem Arzt, deiner Ärztin oder Hebamme auf. Diese können einen eigens für dich entwickelten Behandlungsplan erstellen.