Das passiert, wenn du kein Rechercheprotokoll führst: Die 5 unterschätzten Folgen

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An open book with eyeglasses resting on top, symbolizing learning and education.

Du hast nach einer längeren Pause wieder Zeit dich deiner Ahnenforschung zu widmen. Du sitzt im Archiv und suchst dich durch die Unterlagen. Und dann passiert es: Du stellst fest, dass du diesen Eintrag schon einmal gesucht hast. Oder ihn sogar schon mal gefunden. Denn das Dokument kommt dir sehr bekannt vor. Vielleicht hast du dir das damals auch schon notiert – vielleicht aber auch nicht.

Was dann hochkommt ist meist das Gefühl, wertvolle Zeit verschwendet zu haben. Genau das passiert, wenn du ohne Rechercheprotokoll arbeitest.

Mit diesem Artikel möchte ich dir die 5 unterschätzten Folgen zeigen, wenn du kein Rechercheprotokoll führst. Den es ist keine extra Arbeit, sondern dein bester Freund in der Ahnenforschung.

1. Du verlierst den Überblick über deine gefundenen Quellen

Im Moment sortiere ich meine Unterlagen neu und stelle dabei fest: Manche Urkunde haben sich gleich in dreifacher Ausführung eingeschlichen. Auch beim Durchsehen alter Kirchenbucheinträge oder Katasterunterlagen denke ich immer wieder: Moment mal, das kenne ich doch. Habe ich das nicht schon einmal gelesen? Habe ich das nicht schon recherchiert?

Ohne ein Rechercheprotokoll verlierst du schnell den Überblick darüber, welche Quellen du wann und wo gefunden oder bereits durchsucht hast. Egal ob Kirchenbücher, alte Adressbücher oder Briefe, wenn du deine Funde nicht dokumentierst, bleibt am Ende nur dieser Gedanke: Irgendwoher kenne ich das doch? Aber woher?

Ein Rechercheprotokoll schützt dich genau davor. Es hilft dir deine Forschung besser nachzuvollziehen und deine gefundenen Quellen strukturierter festzuhalten. Ohne dabei am Ende doppelt arbeiten zu müssen.

2. Du verlierst den roten Faden

Ohne ein Rechercheprotokoll kann die Suche schnell chaotisch werden. Es gibt Momente da forsche ich plötzlich nach mehreren Namen und in verschiedenen Orten. Und plötzlich weiß ich nicht mehr wonach und nach wem ich eigentlich gesucht habe.

Zusammenhänge und Verbindungen, die mir zu Beginn der Such noch ganz klar waren, sind plötzlich verschwommene Erinnerungen. Schon habe ich ihn verloren – den roten Faden.

3. Du übersiehst wichtige Negativfunde

In der Ahnenforschung sind die Negativfunde, also die Erkenntnis das ein Eintrag gar nicht existiert, genauso wichtig, wie ein positiver Fund. Denn auch zu wissen, wo du nichts gefunden hast, bringt dich auf deiner Suche weiter.

Ein Negativfund zeigt dir auch, dass an einer bestimmten Stelle nicht mehr zu suchen brauchst. Wenn du also nicht dokumentierst, dass du diese Quelle bereits ohne Erfolg durchsucht hast, kann es passieren, dass du Wochen oder Monate später genau dort wieder landest.

Beispiel: Du suchst nach einen bestimmten Taufeintrag. Du suchst und suchst immer wieder im gleichen Kirchenbuch. Dabei hast du bereits vor Wochen festgestellt, dass er dort eben nicht zu finden ist.

4. Nach einer Pause brauchst du ewig, um dich wieder einzuarbeiten

Manchmal braucht das Leben unsere Aufmerksamkeit einfach anderswo. Beruf, Familie, neues Projekt. Oder du machst einfach eine längere Pause weil dich die Suche im Moment überfordert (ja auch das kommt vor).

Wenn du dann nach Wochen oder Monaten wieder in deine Ahnenforschung einsteigen möchtest, stehst du vor einem riesigen, unübersichtlich gewordenen Puzzle

Ein Rechercheprotokoll macht dir den Einstieg wesentlich leichter. Du siehst auf einen Blick, was dein letzter Schritt war, in welchen Quellen du zuletzt geforscht hast, welche Quellen dir noch fehlen und wo du weitermachen kannst.

Du kannst also auch nach einer längeren Pause wieder nahtlos weiterforschen.

5. Du musst irgendwann deine ganze Forschung von vorne beginnen

Das Allerschlimmste was passieren kann, ist das du mit deiner Ahnenforschung komplett von vorne beginnen musst.

Ich hatte genau das am Anfang meiner eigenen Forschung: lose Zettel, eine Quellenangabe aber keinen Namen dazu notiert. Irgendwann konnte ich selbst nicht mehr nachvollziehen, was ich da überhaupt recherchiert habe.

Die Konsequenz: Alles auf Anfang. Doppelte Arbeit. Vertane Zeit. Und doppelt Frust.

Mit einem Rechercheprotokoll passiert das nicht. Du kannst deine Forschung von Anfang an klar strukturieren, deine Ergebnisse eindeutig zuordnen und deine Schritte nachvollziehbar dokumentieren.

Ein Rechercheprotokoll ist keine zusätzliche Arbeit – es ist notwendig

Auch wenn es im ersten Moment nach mehr Arbeit aussieht: Ein Rechercheprotokoll spart dir langfristig Zeit, Energie und Nerven.

Ob du gerade erst anfängst oder schon fortgeschritten bist in deiner Ahnenforschung – es ist nie zu spät, mit einem Rechercheprotokoll zu starten.

Dein zukünftiges Ich (und vielleicht auch deine Nachkommen) werden dir danken.

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