Seit einigen Jahren schon ist das Internet, Zeitschriften und Social Media voll von diesem Trend: Intervallfasten. Dabei wird es oft als die ultimative Lösung für schnellen Gewichtsverlust, mehr Energie und ein längeres Leben vermarktet.
Die Idee hinter dem Intervallfasten ist einfach und klingt logisch. Gegessen wird in einem bestimmten Zeitfenster und den Rest des Tages wird gefastet. Keine komplizierten Rezepte und auch kein Kalorienzählen.
Doch ist der Intervallfasten-Trend wirklich das Wundermittel, als das es oft dargestellt wird?
Was steckt hinter dem Intervallfastentrend?
Intervallfasten, auch bekannt als intermittierendes Fasten, ist keine neue Erfindung. Es war um 1915 als therapeutisches intermittiertes Fasten bekannt und wurde zu wissenschaftlichen Untersuchungen verwendet mit dem Ziel Übergewicht zu behandeln. Dabei wird oft auch die historischen Wurzeln betont.
Große Beliebtheit erlangte das Intervallfasten aber seit 2013 mit der Veröffentlichung des Konzeptes von Krista Varady. Seitdem haben sich viele verschiedenen Methoden entwickelt. Die wohl bekannteste ist wohl die 16:8 Methode. Das heißt man fastet 16 Stunden und in dem achtstündigen Zeitfenster darf gegessen werden.
Eine weitere beliebte Methode ist das 5:2 Fasten. Hier wird an fünf Tagen in der Woche normal gegessen und an 2 Tagen in der Woche gefastet.
Es gibt aber auch kritische Stimmen und Studien, die das Gegenteil der versprochenen Vorteile behaupten.
Was wird bei der Intervallfastenmethode versprochen?
„Mit Intervallfasten purzeln die Kilos von ganz alleine“
„Abnehmen ohne Verzicht und Kalorienzählen“
„Entgifte deinen Körper“
So oder so ähnlich wird Intervallfasten oft als Lifestylehack verkauft, der sich perfekt in den stressigen Alltag integrieren lässt, ohne dabei auf Genussverzichten zu müssen.
Dabei verspricht diese Methode des Fastens vor allem gesundheitliche Vorteile. Zum Beispiel Gewichtsreduktion durch bessere Fettverbrennung, Verbesserung des Stoffwechsels oder senken von Blutfettwerten.
Weitere Versprechungen die oft gemacht werden sind ein Verlangsamter Alterungsprozess, bessere Schlafqualität und Schutz vor inneren Entzündungen.
Die Wahrheit: Das, was dir keiner über Intervallfasten sagt
Diese Vorteile und Versprechungen klingen erst einmal verlockend oder? Auch gibt es zu beachten, dass Intervallfasten auch nicht für jeden geeignet ist. Ja Intervallfasten kann funktionieren, aber es ist keine Garantie um Abzunehmen oder die Gesundheit zu verbessern.
Viele Menschen stellen nach einiger Zeit auch fest, dass das Fastenfensterschnell zu Heißhungerattacken führt. Es kann auch zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Magen-Darm-Problemen kommen. Ein weiteres Problem ist, das viele sich beim Intervallfasten nur auf den Zeitraum konzentrieren in dem sie essen und vielweniger was sie in diesem Zeitraum essen.
Intervallfasten aus meiner eigenen Erfahrung
Neben den allgemeinen Fakten möchte ich auch meine eigenen Erfahrungen damit teilen. Aus meiner Sicht ist Intervallfasten kein Wundermittel und keine Dauerlösung. Viel mehr ist es eher eine Unterstützung.
Für Menschen die einen gut strukturierten Tagesablauf haben, mag diese Methode gut geeignet sein. Für mich hat sie, als ich noch in Schichten arbeite, nie funktioniert. Dabei kam der Heißhunger schnell zurück und mein Hormonhaushalt geriet dadurch völlig durcheinander. Außerdem habe ich für mich selbst festgestellt, dass ich meine drei Mahlzeiten am Tag brauche.
Manchmal lege ich aber trotzdem einen bewussten Fastentag ein. Vor allem wenn ich merke, dass mein Körper z.B. nach Feiertagen oder „üppigen“ Tagen einen Pause braucht. Für mich sind das dann eher Entlastungstage, an denen ich dann leichtere Mahlzeiten esse. Ohne strikte Ernährungsregeln oder Fastenzeiten.
Meine konkreten Tipps fürs Intervallfasten
- Höre auf deinen Körper: Zwinge dich nicht zum Fasten, vor allem nicht wenn du dich schlapp fühlst oder du starken Hunger hast
- Qualität vor Quantität: Nutze dein gewähltes Essfenster, um dich ausgewogen und nährhaft zu ernähren
- Starte langsam: Beginne am Anfang mit kürzeren Fastenzeiten, zum Beispiel erst einmal mit 12 Stunden und steigere dich dann langsam.
- Finde eine Alternative: Wenn du feststellst, dass Intervallfasten nichts für dich, konzentriere dich erstmal auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Ballaststoffen.
Mein Fazit und Ausblick
Am Ende zählt nicht ob du dem neuesten Trend gefolgt bist, sondern wie du dich fühlst.
Intervallfasten ist ein nützliches Tool, aber kein magisches Wundermittel zu ewiger Gesundheit oder dem Traumgewicht. Sieh es viel mehr als kleines Teil eines Puzzles das aus gesunder Ernährung, Bewegung und mentaler Gesundheit besteht.
Am wichtigsten ist, dass du einen Weg findest, der langfristig für dich funktioniert und dir gut tut.